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Die bildnerische Entwicklung des Kindes

So wie man alles im Leben erst einmal lernen muss, so muss man auch das Malen erst einmal erlernen. Jedes Kind durchläuft dabei verschiedene Phasen, bis es zu einem richtigen Künstler geworden ist.

Jede bildnerische Entwicklung beginnt mit der Kritzelphase. Sie dauert ungefähr vom zweiten bis zum dritten Lebensjahr. Farben stehen in diesem Stadium noch kaum im Vordergrund. Meistens werden nur wenige Farben verwendet, die jedoch kaum Bedeutung für das Kind haben. In dieser Phase geht es dem Kind weniger um das Erstellen eines Kunstwerkes, als um das erstmalige Hantieren mit dem neuen Werkzeug. Es möchte den Stift oder Pinsel unter Kontrolle bekommen, um später richtige Bilder malen zu können.

Ab dem vierten Lebensjahr werden bereits die ersten Personen und Dinge, wie beispielsweise Fenster, Tische und Häuser gezeichnet. Hier wird meistens mit Kreisen gearbeitet, die sehr vielfältig gedeutet werden können. Ecken und Geraden werden erst später in die Zeichnungen eingebaut.

Als Nächstes wird die Bildzeichnung verfestigt. Die selbst erstellten Formen und Arten zu zeichnen, werden beibehalten und in vielen weiteren Zeichnungen verwendet. Dies ist ein wichtiger Vorgang in der Entwicklung, da das Kind erstmals etwas selbstständig erschafft und dies in weiterer Folge anwendet.

In der nächsten Phase beginnt das Kind bereits Dinge aus anderen Positionen und Sichtweisen darzustellen. Zu Beginn zeichnet die Künstlerin beziehungsweise der Künstler die Welt so, wie sie oder er sie erlebt. Mit der Zeit lernt das Kind jedoch einiges und weiß somit mehr über die Funktion bestimmter Dinge, wie die Rück-, Unter- oder Innenseite eines bestimmten Gegenstandes. Der oder die Unerfahrene kann die Objekte immer genauer, detailgetreuer und realistischer darstellen, da sich die Sichtweise des Kindes mit der Entwicklung verändert.

Anfangs wird die Größe einzelner Objekte nicht beachtet. Gegenstände oder Personen, die dem Kind als besonders wichtig erscheinen, werden größer gemalt als andere. Mit der Zeit gewinnen Größe und Proportion jedoch an Bedeutung. Zuerst hat alles dieselbe Größe, wie man zum Beispiel auch in Baumzeichnungen von Kindern erkennen kann, da alle Äste und Blätter die selbe Größe und den selben Abstand zueinander haben. Erst wenn das Kind die Wichtigkeit der Größe und Proportion erkannt hat, wird es dies auch in seinen Bildern anwenden.

Kinder richten ihre Aufmerksamkeit meistens auf sich bewegende Dinge, daher spielen diese auch eine wichtige Rolle in der Zeichenentwicklung. Die dargestellten Menschen und Gegenstände werden von Betrachtern meist als starr empfunden, jedoch haben sie für die Künstlerin beziehungsweise den Künstler eine bewegende und handelnde Bedeutung. Das Problem, sich bewegende Objekte auf ein Blatt zu bringen, löst das Kind meistens mit Kreisen, die den Bewegungsablauf darstellen sollen.

Wie bereits zuvor erwähnt, schenkt das Kind den Farben zu Beginn keine besondere Beachtung. Es wird meistens nur eine Farbe verwendet. Erst etwas später, wenn die Zeichnerin oder der Zeichner die Bedeutung und Wichtigkeit der einzelnen Farben erkannt hat, beginnt sie beziehungsweise er verschiedene Farben zu verwenden, jedoch nicht die, die der Realität entsprechen. Hierfür werden meistens die Grundfarben rot, gelb und blau, aber auch grün verwendet. So werden zum Beispiel Bäume rot und Gewässer gelb gemalt. Die Farben dienen hauptsächlich der Unterscheidung zwischen den einzelnen Objekten auf dem Bild. Erst ungefähr ab dem siebenten Lebensjahr stimmen die Farben auf dem Papier mit denen der Realität überein.

Die größte Herausforderung für Kinder ist die Raum- und Körperdarstellung. Sie fordert viel Wissen und Verstehen der Welt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Raum darzustellen. Eine davon ist die Verkleinerung von weiter weg stehenden Objekten. Anfangs verstreuen Kinder ihre Zeichenobjekte wahllos auf dem Blatt. Es wird weder oben von unten noch links von rechts unterschieden. Erst viel später wird ziemlich am unteren Blattrand eine Standlinie für die Gegenstände benutzt. Jetzt wird bereits zwischen oben und unten unterschieden, die erste räumliche Gliederung der Zeichenfläche. Die Objekte finden am unteren Blattrand ihren Platz, die Sonne und der Himmel befinden sich im oberen Bereich des Blattes.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass das Kind immer weiter an seiner Zeichentechnik arbeitet, bis es schlussendlich ein richtiger Künstler ist und die Objekte der Umwelt ziemlich detailgetreu darstellt.

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Kommentare.

  • Ich freue mich auch auf eine zukünftige Kinderzeichnung,egal wann,ich freue mich drauf!