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Proteine nur in Fleisch?

Ein häufig verbreiteter Mythos ist, dass wir unseren Eiweißbedarf nur über Fleisch decken könnten.

Spricht man über Proteine, so denken die meisten Menschen an Fleisch, doch es gibt genügend pflanzliche Proteinquellen. Kombiniert man Hülsenfrüchte mit Vollkorngetreide (muss nicht in einer Mahlzeit sein, aber sollte über den Tag verteilt gegessen werden), so erhält man alle 8 essentiellen Aminosäuren in ausreichender Menge. Die Aminosäuren aus den Hülsenfrüchten und die aus dem Vollkorngetreide kombinieren sich. Pflanzliches, kombiniertes Eiweiß ist also genauso hochwertig, wie tierisches Protein.

Tierische & pflanzliche Proteinquellen im Vergleich:

LebensmittelProtein in Gramm pro 100g
Hühnerbrustfilet23.0 g
Rinderfilet24.0 g
Schweinefilet25.8 g
Sojabohne38.0 g
Beluga Linsen23.5 g
Kichererbsen19.8 g
Haferflocken13.5 g

Hülsenfrüchte, wie Bohnen und Linsen, aber auch Getreide liefert einen großen Teil an Eiweiß, der bei rein pflanzlicher Kost den Bedarf ausreichend decken kann. Nüsse und Samen liefern ebenfalls viel Protein, sind aber durch ihren hohen Kaloriengehalt nicht als Haupt-Proteinquelle zu empfehlen.

Zusätzlich muss man anmerken, dass man ein Lebensmittel nie nur für einen bestimmten Nährstoff essen kann! Ein Lebensmittel ist immer ein Gesamtpaket. So erhält man, wenn man beispielsweise Walnüsse isst, nicht nur Proteine, sondern auch Ballaststoffe, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und sekundäre Pflanzenstoffe. Fleisch hingegen liefert auch einige unerwünschte Begleitstoffe, wie Hormone*, Cholesterin und Antibiotika**. Zusätzlich liefert Fleisch keine Ballaststoffe. Es ist also immer die Qualität des gesamten Lebensmittels zu betrachten, nicht nur ein einzelner enthaltener Nährstoff.

Generell lässt sich sagen, dass man bei einer ausgewogenen, vollwertigen, rein pflanzlichen Ernährung keinen Proteinmangel entwickeln kann, sofern man ausreichend Kalorien zu sich nimmt.

*Durch den Stress, den das Tier bei der Schlachtung erlebt, werden Stresshormone produziert, die dann ins Fleisch des Tieres übergehen. https://esser1.wordpress.com/2012/08/13/stresshormone-im-fleisch/

**Auch Bio-Fleisch kann Antibiotika enthalten! Tiere für die Bio-Fleisch Produktion bekommen zwar vorbeugend kein Antibiotikum, dürfen aber bis zu 3x in ihrem Leben Antibiotika verabreicht bekommen. https://www.nahgenuss.at/blog/biofleisch-unterschied/

Unterschied Bio & konventionelle Haltung:
https://www.global2000.at/unterschiede-konventionelle-vs-biologische-nutztierhaltung

Buchempfehlungen:

Kommentare.

  • Servus Anna, ja in diesem Punkt kann ich dir 100%ig Recht geben. Der Mythos, dass wertvolle Proteine nur in Fleisch, Milch und Eiern enthalten sind, hat sich sehr lange Zeit überlebt, er wurde jetzt wieder, Gott sei Dank, widerlegt. Früher war Fleisch, Milch und Eier sehr rar und daher sehr teuer. Deshalb deckten die Menschen ihren Proteinbedarf hauptsächlich durch Hülsenfrüchte. Im Jahr 1850 lagen sowohl Fleisch-, als auch Hülsenfrüchtekonsum pro Kopf noch bei rund 21 kg. Heutzutage stehen grad mal mickrige 0,7 kg Hülsenfrüchte rund 95 kg Fleisch gegenüber. Unserer Gesundheit, der Natur und den Tieren zu liebe müssen wir den Hülsenfrüchten wieder einen höheren Stellenwert auf unserem Speiseplan einräumen.